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Universität Zürich Campus Irchel, 8057 Zürich
ARGE mit Burkard Meyer Architekten, Baden
Confirm AG, Zürich
MOFA urban landscape studio GmbH, Zürich
Amstein + Walthert AG, Zürich
MedPlan AG, Schaffhausen
Das Projekt schlägt eine Komposition zweier in Volumetrie und architektonischem Ausdruck stark differenter Bauten vor. Es orientiert sich an der Gebäudeanordnung der vorangegangenen Testplanung und greift durch die Trennung des Forschungs- und Lehrgebäudes in zwei Volumen den Massstab der Bestandsbauten auf. Die Neubauten Y10 und Y51 bilden den unteren Abschluss zur Kantonsstrasse. Aufgrund seiner Lage und seiner öffentlichen Nutzungen wird das nahezu quadratische Gebäude Y10 zu einem Orientierungspunkt und einer Adresse für den gesamten Campus. Zur Promenade hin tritt es dreigeschossig in Erscheinung und etabliert ein starkes Gegenüber zum Staatsarchiv. Es bildet einen Kontrast zu den gerichteten Längsbauten, die das vorhandene Bebauungsmuster prägen. Trotz der peripheren Lage befindet sich hier das zukünftige Zentrum eines in seiner strukturalistischen Anlage eigentlich zentrumslosen Campus. Das Gegenstück dazu bildet das langgestreckte Laborgebäude Y51. Mehr
Basierend auf der programmatischen Vielfalt entwickelt sich in den beiden über einen gemeinsamen Sockel verbundenen Bauten eine jeweils eigenständige Raumkonzeption. Im Lehrgebäude Y10 bildet die sichtbare Holzkonstruktion eine offene, geschossübergreifende Struktur, die nebst einem vielfältigen Raumangebot auch ein hohes Mass an Transparenz aufweist. Kollektive und individuelle Lern- und Lehrsettings werden von Erholungs-, Informations- und Sozialbereichen ergänzt und bilden ein funktional und atmosphärisch dichtes Ganzes. Vom Eingangsgeschoss mit Restaurant und Laden führt eine einläufige Treppe runter in ein grosszügiges, gut belichtetes Foyer im Sockelgeschoss. Das Foyer bildet das Zentrum der kollektiven Räume und ermöglicht einen leistungsfähigen Betrieb der angelagerten Hörsäle und Diskursräume. Durch die lateral angeordnete Cafeteria wird es in seiner Funktion als Raum des sozialen Austauschs gestärkt und erfährt durch den Bezug zum umgebenden Naturraum eine zusätzliche Aufwertung. Die offene Raumstruktur findet in den beiden Obergeschossen ihre Fortsetzung. Dort liegen zwei weitere Hörsäle, das Science Lab sowie die Büro- und Arbeitsbereiche für Mitarbeitende und Studierende. Die Kombination der stabartigen Holzstruktur mit den kompakten Körpern aus Lehm prägt das Gebäudeinnere wesentlich.
Das Laborgebäude Y51 nutzt das Potenzial einer starken Struktur auf ganz andere Art und Weise als das Lehrgebäude. Basierend auf einem hybriden Stahl-Beton-Gerüst ist es optimal auf die unterschiedlichen Nutzungsszenarien für Labor- und Büroausbauten abgestimmt. Ein Hauptkern, der an der Schnittstelle zwischen der Hauptnutzung und den Sozialräumen liegt, sowie zwei funktionale Nebenkerne determinieren die innere Struktur. Die Lage der Kerne erlaubt eine flexible Anordnung der Nutzflächen mit einer bestmöglichen natürlichen Belichtung. Die am Kopf situierten Sozialräume werden auf allen Geschossen durch einen jeweils mittig liegenden Diskursraum strukturiert.Die Differenzierung der beiden Bauten zeigt sich auch im architektonischen Ausdruck. Ein gemeinsamer Sockel aus Beton bildet die Basis und nimmt die Terrainunterschiede auf. Die hier etablierte tektonische Ordnung setzt sich in den Obergeschossen des Laborgebäudes Y51 fort, wo durchlaufende, begrünte Brüstungen im Wechsel mit Fensterbändern die horizontale Erscheinung des Baus prägen. Dazu im Kontrast steht das pavillonartige Lehrgebäude Y10, dessen raumhaltige Fassade den Bau leicht und offen in Erscheinung treten lässt. Die Obergeschosse verfügen über umlaufende Balkone, die einen Übergangsraum bilden und zum Verweilen und Arbeiten genutzt werden können. Die Holzstruktur gliedert die dreigeschossigen Fassaden, wobei die durchlaufenden Stützen die Vertikale betonen. Zusammen bilden die zwei Bauten ein Paar, das sich gegenseitig bedingt und stärkt, wobei jedes Gebäude eine eigene Gestalt aufweist.
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