Der Erhalt und die Umnutzung des bestehenden Schulhauses leisten einen wichtigen Beitrag zur ökologischen, sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeit. Zudem weist dieses Vorgehen den Vorteil auf, dass der nordwestliche Bereich des Areals zu einem späteren Zeitpunkt neu bebaut werden könnte und somit eine hohe Flexibilität für die langfristige Weiterentwicklung des Areals bietet.
Das bestehende Schulhaus eignet sich aufgrund seiner Grösse und seiner Struktur für diejenigen Nutzungen, die nicht in direkter Verbindung mit dem Schulunterricht stehen. Mit wenigen Eingriffen ist es möglich, das Gebäude so umzunutzen, dass im Erdgeschoss die Räume für den Musikunterricht Platz finden und im Obergeschoss die beiden Mensen, der Mehrzwecksaal sowie die Betreuung der Kindergartenkinder. Über den drei Sälen wird der Dachboden entfernt. Der offengelegte Dachstuhl aus Holz verleiht den bis zu 4 m hohen Räumen einen unverwechselbaren Charakter.
Eine grosszügige, gedeckte Vorzone ist Adresse und Ankunftsort des Neubaus. Von dort gelangen die Schülerinnen und Schüler in die Eingangshalle, die auf der einen Seite von der Bibliothek und auf der anderen Seite von Büros flankiert wird. In der Gebäudemitte grenzt die Halle an die beiden Treppenhäuser. Kurze Treppenläufe führen jeweils ein halbes Geschoss hoch oder runter, da sämtliche oberirdischen Geschosse in zwei Niveaus unterteilt sind. So nimmt jeder der insgesamt sechs Cluster eine Geschosshälfte ein und befindet sich auf einem eigenen Niveau. Vom Treppenhaus gelangen die Kinder in eine grosszügige und flexibel nutzbare Vorzone. Über die angrenzenden Gruppenräume sowie den Aufenthaltsbereich gelangt Tageslicht ins Innere. Die Klassenzimmer sind entlang der Längsfassaden angeordnet. Die einzelnen Cluster zeichnen sich durch einen offenen, flexibel bespielbaren Charakter aus und ermöglichen unterschiedliche Blickbeziehungen zur Umgebung. Mit einem primären Tragwerk aus recycelten Stahlbauteilen leistet auch der Neubau einen Beitrag zur Reduktion des CO2-Ausstosses.
Die innere Aufteilung der Geschosse in zwei Niveaus zeichnet sich in der Fassade ab und gliedert das Volumen auch aussen. Horizontale Bänder aus wiederverwendeten Profilblechen prägen den Ausdruck der beiden Längsfassaden. Sie reichen jeweils bis in die Gebäudemitte, wo der Rhythmus aufgrund des Splitlevels ändert. Über den Fensterbändern kragen feingliedrige Bris-Soleil-Konstruktionen aus, die Schatten spenden und dem Haus Leichtigkeit verleihen. An den beiden Stirnfassaden gibt es nur im mittleren Bereich Fensteröffnungen. Die angrenzenden Fassadenflächen sind geschlossen und eignen sich für eine Begrünung.
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