Areal Löwengarten
Löwengartenareal, 9400 Rorschach
Wettbewerb, 1. Rang 2010
2016–2021
UZE AG; Rosenberg Invest AG
Pauli Stricker GmbH, St.Gallen
Wälli AG Ingenieure, St.Gallen
Kempter + Partner AG, St.Gallen
Lukas Murer
Das Löwengartenareal ist für Rorschach ein wichtiger und
geschichtsträchtiger Ort. Durch die Schliessung der Brauerei Löwengarten
verlor das Areal nach 135 Jahren seine ursprüngliche Nutzung. Die neue
Bebauung knüpft mit einer dichten, städtischen Mischnutzung an die
Geschichte des Ortes an. Das Areal wird wieder zu einem
identitätsstiftenden Ort und einer vielschichtigen Bereicherung für das
Quartier.
Die Parzelle wird durch die St.Gallerstrasse und die
Löwengartenstrasse aufgespannt und ist durch die nach Norden abfallende
Topografie geprägt. Gemeinsam mit der unter Abbruch-Schutz stehenden
ehemaligen Abfüllerei definieren die beiden Längsbauten einen
öffentlichen Platz. Dieser Stadtraum war in seiner Dimension in der
bisherigen Struktur vorhanden und soll weiterhin als städtebaulicher
Identifikationspunkt dienen. Mehr
Auf der Westseite schliesst ein höheres, punktförmiges Gebäude die
Bebauung ab. Im Süden schaffen die Neubauten einen halböffentlichen, der
Wohnnutzung zugeordneten Aussenraum. Dem südlichen Längsbau ist ein
niedriger Baukörper mit Reiheneinfamilienhäusern vorgelagert. Die
Neubauten passen sich in ihrer Kubatur und Höhe in die Umgebung ein und
zollen der ehemaligen Abfüllerei Respekt.
Das transformierte Areal zeichnet eine Nutzungsvielfalt bestehend aus
Verkauf, Dienstleistung, Büro, Gastronomie und Mietwohnen aus. Im
Erdgeschoss sind frei unterteilbare Verkaufsflächen, mehrere kleinere
Läden sowie eine Gastronomienutzung im Bestandsgebäude vorgesehen. Die
Dienstleistungs- und Büroflächen sind im Zwischengeschoss und im ersten
Obergeschoss angeordnet. In den weiteren Obergeschossen befinden sich
die Wohneinheiten. Diese sind zweiseitig orientiert und profitieren
sowohl von der Besonnung aus Süden, als auch vom attraktiven Seeblick im
Norden.
Die neuen Gebäude auf dem Löwengartenareal tragen den Geist der
ehemaligen Brauerei weiter. Auf städtebaulicher Ebene geschieht dies
durch die Setzung der Volumen in starker Anlehnung an die bestehende
Industrieanlage. In den Fassaden wird auf der Material- sowie der
Lochungsebene auf den Bestand Bezug genommen. Die ehemalige Brauerei
zeigte sich trotz ihrer Grösse in kleinmassstäblichen, hochformatigen
Teilvolumen. Dieses Spannungsfeld von vertikalen und horizontalen
Ausdruckselementen mit teilweise hohem Maueranteil prägt den Ausdruck
der Neubauten stark.
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